Weihbischof feierte Pontifikalamt zum Jubiläum

Ein Blick in den Spiegel

MÜHLRIED – Den Festgottesdienst zum Patrozinium der Pfarrei Heilig Geist in Schrobenhausen-Mühlried zelebrierte Weihbischof Florian Wörner. Das vergleichsweise moderne Pfarrzentrum Heilig Geist feiert heuer sein 50. Jubiläum. Es wurde 1973 nach dreijähriger Bauzeit eröffnet. 

Grund zum Feiern gibt auch die kürzlich abgeschlossene Innensanierung des Pfarrheims. „Eine Aktion jagt heuer die andere“, lobte Pfarrer Georg Leonhard Bühler, Leiter der Pfarreiengemeinschaft Schrobenhausen, das Engagement der Pfarrfamilie Mühlried, die sich einiges für das Jubiläumsjahr ausgedacht hat. 

Nach dem Besuch von Bischof Peter Kihara Kariuki aus Marsabit (Kenia) und der Versteigerung von Raritäten bildete der Festgottesdienst am Pfingstsonntag den offiziellen Startschuss des Jubiläums. Im Oktober wird Bischof Bertram Meier erwartet. Eine neue Kirchenchronik ist in Arbeit. 

„Diese Pfarrei ist sozusagen Spezialist für den Heiligen Geist. Sie sind die Experten für die dritte Person der Dreieinigkeit, die Person, die am wenigsten greifbar ist“, begrüßte der Weihbischof die Kirchenbesucher. Den Heiligen Geist begreifbarer zu machen gelang ihm in seiner frei im Kirchenschiff gehaltenen Predigt sehr gut durch das Bild des Spiegels. 

In den Spiegel zu schauen habe weniger mit Eitelkeit als vielmehr mit Nächstenliebe zu tun, meinte er. Denn es seien schließlich die Mitmenschen, die den Anblick ertragen müssten. Was ihn zu der Frage führte, die sich jeder beim Blick in den Spiegel stellen sollte: „Welches Bild gebe ich ab – gelingt es mir, Jesus nachzufolgen und das Bild Gottes abzugeben?“ Nicht nur Kinder, auch Erwachsene hätten Vorbilder. „Es geht nicht darum, deren Abziehbilder zu werden“, betonte Wörner. „Jeder soll bei sich selber bleiben, so wie ihn Gott geschaffen hat.“ Im Spiegel sei die Herrlichkeit Gottes zu sehen. „Durch den Heiligen Geist werden wir in das Spiegelbild des Herrn verwandelt.“ 

Zu Pfingsten wurde diese Kraft über die Jünger ausgegossen. Sie sollte jeden Tag aufs Neue erbeten werden, um dem Bild Gottes ähnlicher zu werden beziehungsweise – um mit Paulus zu sprechen – Glieder eines Leibes zu werden und Gemeinschaft zu erfahren in der Liebe Gottes, sagte Wörner. 

Darauf ziele auch das Mosaik ab, das im Jubiläumsjahr von Gruppen der Pfarrei Mühlried gestaltet wird. Es soll den Treppenaufgang von der Kirche zum Pfarrheim verschönern. 

Den Festgottesdienst gestalteten drei Chöre mit: die Erwachsenenchöre Spirit und Grenzenlos sowie der Kinderchor Minibeats. Wörners Konzelebranten waren Pfarrer Georg Leonhard Bühler und Ständiger Diakon Andreas Buchfelder.

Andrea Hammerl

18.06.2023 - Bistum Augsburg